22.04.2024
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„Willkommen zu Hause“: Vortrag zu mehr Garten-Grün in der Bücherei

Jedes Mal, wenn man nach Hause kommt, grüßt der Vorgarten. Mit duftender blühender Vielfalt und Schmetterlingen – oder mit grauen Steinen? Wie die Eschweiler Bürger mehr Vielfalt in Ihren Garten bringen können, konnten sie in den letzten drei Wochen in der Ausstellung „Mehr Vielfalt im Garten“ der Natur- und Umweltakademie NRW im Rathaus Foyer erkunden. Um diese Vorschläge noch anschaulicher zu gestalten, wurde zusätzlich am Donnerstagabend in der Stadtbücherei Eschweiler für Interessierte ein spannender Vortrag zum Thema Umgestaltung eines Schottergartens angeboten. Manuela Roth, zertifizierte Naturgartenplanerin aus Langerwehe, zeigte den Besuchenden auf, wie sie selbst ganz einfach aus einem Schottervorgarten ein pflegeleichter, bunter Vorgarten gestalten können.

Unsere Kinder lernen beim Spazieren gehen, dass Schotter, Rasen und Pflastersteine „normale“ Natur ist. Sie haben aber auch ein Anrecht darauf, wieder blühende Landschaften kennenzulernen wie vor 70 oder 80 Jahren am Rande unserer Städte zu sehen waren. Dort ist inzwischen nur noch Ackerland, daher ist es umso wichtiger, dass wir diese Vielfalt in unsere Gärten holen. Die Besucher des Vortrags erfuhren, warum der Erhalt der Biodiversität und der Artenvielfalt so wichtig ist und was wir mit unseren Gärten dazu beitragen können, dass die Artenvielfalt erhalten bleibt. In Deutschland gibt es 17 Millionen Privatgärten, welche ideale Trittsteinbiotope für Insekten, Vögel und andere Tiere- und Pflanzenarten wären.

Die negativen Folgen von Schottergärten, vor allem auch für unser Leben und unsere Gesundheit zeigte Roth den Teilnehmern auch kurz auf. Dazu zählt, dass sie überhaupt nicht so pflegeleicht sind wie viele denken, dass sie kein Wasser versickern lassen, in heißen Sommern aufheizen und damit 5 bis 10 Grad wärmer sind als grüne Flächen und im Gegensatz zu Pflanzen die Luft nicht filtern und reinigen.

Anschließend folgte der praktische Teil: Wie gestalte ich meinen Vorgarten konkret um? Von der Entfernung des Vlieses unter dem Schotter über die Notwendigkeit der Bodenanalyse (nicht jede Pflanze mag jeden Boden) bis hin zu Gestaltungsmöglichkeiten der Beete wurden viele Tipps und Tricks verraten. Bunte inspirierende Beispielbilder machten direkt Lust, im eigenen Garten loszulegen. Wichtig dabei ist: Auf heimische Wildpflanzen achten! Diese kriegt man bei Wildstaudengärtnereien. Sie sind robust, kommen gut mit unserem Klima zurecht und bieten unseren Insekten hier die perfekte Nahrungsquelle. Und bei der Pflege sollten sich die Besucher merken: „So viel wie nötig und so wenig wie möglich“.

Zum Abschluss gab es viel Raum für Nachfragen und Austausch zwischen den Teilnehmern und mit Manuela Roth, die nochmal gute Anregungen für die jeweiligen privaten Situationen geben konnte. Dankendes Feedback und ein lauter Applaus beendeten den gemütlichen und interessanten Abend in der Stadtbibliothek.

Redaktion

 

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