28.03.2020
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Ehemalige Großraum-Disco wird zur Papprohrfabrik

Am 31.12.2018 war nach 20 Jahren Musik-, Tanz- und Partygenüsse der letzte Öffnungstag der Klejbor’s Entertainment Factory. Nun hat der damalige Betreiber Marc Klejbor die Immobilie an die Aachener Papprohrfabrik W. Heinrich Prym verkauft.

Bereits bevor der letzte Ton aus der Unterhaltungsfabrik Klejbor’s zum Jahreswechsel 2018/2019 erklang, suchte Marc Klejbor einen Käufer und hegte die Hoffnung, dass die Immobilie wieder für den Disco-Betrieb genutzt wird, damit Menschen nach Eschweiler kommen, um zu feiern.

Dieser Wunsch hat sich nicht erfüllt. Es gab zahlreiche Interessenten, doch keiner wollte das 2.800 Quadratmeter große Gelände kaufen, verpachten wollte Klejbor nicht. Doch nach etwas mehr als einem Jahr ist nun alles in trockenen Tüchern, sodass das relativ große Areal im Gewerbegebiet Königsbenden wieder genutzt wird.

Bald wird die Immobilie zur Produktionsstätte umfunktioniert. Die Aachener Papprohrfabrik W. Heinrich Prym, die seit den 1960er-Jahren Hartpapierrohe herstellt, hat das Objekt erworben, vergrößert nun seine Kapazitäten und verbessert seine Anbindung zur Autobahn.

Dirk Sauer, Eigentümer der Fabrik, löst den aktuellen Standort in Eilendorf auf, um nach Eschweiler umzuziehen und sich hier zu vergrößern. Bisher konnte die Firma Hartpapierrrohre bis zu einer Länge von 10 Metern mit einem Durchmesser zwischen 25 und 600 Millimeter produzieren. In Eschweiler soll die Herstellung von Rohren mit einem Durchmesser bis zu 1.100 Millimeter möglich sein. Bei den derzeitigen Produktionskapazitäten werden 2.000 Tonnen Rohpapier pro Jahr verarbeitet und drei bis vier LKW verlassen am Tag mit den fertigen Produkten die Fabrik. Zudem ist die Anbindung an die Autobahn von den Königsbenden besser als in Eilendorf.

Marc Klejbor unterdessen bedauert zwar, dass nicht wieder eine Disco als Anziehungspunkt für Freizeitaktivitäten in die Immobilie einzieht, aber er ist froh, dass der Leerstand bald Geschichte ist. Im Oktober kamen er und seine Frau Sabine mit Dirk Sauer ins Gespräch. Zwei Monate später war der Kauvertrag unterschrieben und nun ist der Weg frei für die Aachener Papprohrfabrik W. Heinrich Prym.

Manuel Hauck