24.06.2020
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Saisonabbruch ist amtlich – Bergrath steigt doppelt auf

Am Sonntagmittag kamen die Bezirksliga-Fußballerinnen von Falke Bergrath zu ihrem Saisonabschluss zusammen. Dabei verfolgten sie, wie bis zu 2000 andere Zuseher, den – erstmals in digitaler Form abgehaltenen – Verbandstag des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) im Internet. Der entschied über den Umgang mit der Saison 2019/20 von den Kreisligen bis hinauf in die Mittelrheinliga sowie die Richtlinien des in den Statuten nicht festlegten Saisonabbruch-Szenarios. „Wir rechnen schon damit, künftig Landesliga zu spielen. Nur bei den inzwischen unwahrscheinlichen Varianten der Fortsetzung oder der Annullierung der Spielzeit würden wir als Spitzenreiter nicht heute aufsteigen“, sagte Bergraths Frauen-Trainer Hans Ohrem im Vorfeld. Überraschungen blieben beim Verbandstag in der Tat aus. Die 143 Delegierten segneten in zweieinhalb Stunden mit überzeugenden Mehrheiten letztlich alles ab, was die Verbandsgremien vorschlugen.

Der Meisterschaftsspielbetrieb der Frauen, Männer und Junioren wurde demnach abgebrochen. Absteiger gibt es in dieser Saison keine; ausgenommen sind zurückgezogene Mannschaften. „Keine Teams standen sonst als Absteiger fest und den abstiegsgefährdeten Vereinen soll durch den Abbruch kein Nachteil entstehen“, heißt es dazu vom FVM. Aufsteiger benannte der Verband allerdings. Anhand der Tabellenstände vom 13. März, dem Datum der Saisonunterbrechung aufgrund der Corona-Pandemie, wurden Punkte-Quotienten errechnet (Anzahl der erzielten Punkte geteilt durch die Anzahl der absolvierten Spiele). Bei den Erwachsenen steigt das Team mit dem höchsten Quotienten in die nächsthöhere Spielklasse auf.

Dieser Beschluss lässt neben den Falke-Frauen auch die Bergrather Männer jubeln. Sie dürfen somit den direkten Durchmarsch von der C- in die A-Liga feiern. Erfolgscoach Daniel Hoven: „Natürlich wäre ein Aufstieg auf dem Platz mit allen Emotionen viel schöner. Zwar hätten es bei einer regulären, vollständigen Saison auch andere noch schaffen können, aber ich denke, dass wir gerade als Liga-Neuling einen super Job gemacht haben.“ Falke besaß als Zweitplatzierter den besseren Quotienten gegenüber Tabellenführer SC Berger Preuß. Der konnte am Sonntag ebenfalls hoffen, weil Anträge auf mehr Aufsteiger vorlagen. Da diese abgelehnt wurden, verbleiben die Preußen in der B-Liga. „Wir akzeptieren das sportlich fair, finden es aber nicht gerecht, wenn ein aktueller Tabellenerster genauso bewertet wird, wie der -letzte. Wenigstens haben wir nun endlich eine Entscheidung. Der Abbruch an sich ist der richtige Schritt“, meinte der Berger Preuß-Vorsitzende Stefan Harter vor allem mit Blick auf den Juniorenbereich, in dem die Aktiven so wie üblich um eine Altersstufe vorrücken können.

Der „Schlussstrich unter eine verkorkste Saison“, wie es FVM-Präsident Bernd Neuendorf bezeichnete, ließ lange auf sich warten. Bei ihren Planungen stehen die Vereine deswegen jetzt gehörig unter Druck. Spieler, die den Klub wechseln möchten, müssen sich nämlich wie in jedem Jahr bis zum 30. Juni bei ihrem aktuellen Verein abmelden. Wann die neue Saison 2020/21 beginnt, ist noch unklar. Im Gespräch soll der 6. September sein.

Tim Schmitz